Darf man sein Auto auf der Straße bzw. dem Privatgrundstück waschen?

08.04.2025, Redaktion Anwalt-Suchservice
Auto,waschen,Straße,Privatgrundstück,Frau Wo ist die Autowäsche erlaubt und wo nicht? © - freepik
Das Wichtigste in Kürze

1. Straße ist tabu: Das Autowaschen auf öffentlichen Straßen ist in der Regel verboten. Vor allem deshalb, weil Reinigungsmittel und ölige Substanzen ins Abwasser oder Grundwasser gelangen können.

2. Privatgrundstück nur eingeschränkt erlaubt: Auf dem eigenen Grundstück ist das Autowaschen in vielen Gemeinden erlaubt. Allerdings nur mit Klarwasser und wenn kein Schmutzwasser in die Kanalisation gelangen kann.

3. Regionale Vorschriften beachten: Die Regeln für die Autowäsche außerhalb von Waschanlagen unterscheiden sich je nach Bundesland und Gemeinde. Es empfiehlt sich, sich zuvor zu informieren.
Wer sein Auto gerne selbst wäscht, sollte wissen: Nicht jeder Ort ist dafür erlaubt und bei Verstößen kann es sogar teuer werden. Hier kommen die wichtigsten Infos für alle, die ihr Fahrzeug lieber selbst auf der Straße oder dem eigenen Grundstück waschen möchten:

Darf ich mein Auto auf der Straße waschen?


In den meisten Städten und Gemeinden ist das Waschen von Autos auf öffentlichen Straßen oder Parkplätzen verboten. Der Grund: Öl, Schmutz und Reinigungsmittel können in die Kanalisation oder ins Grundwasser gelangen. Das stellt eine Umweltgefahr dar und ist deshalb in vielen Städten und Kommunen untersagt.

Ist das Autowaschen auf dem eigenen Grundstück erlaubt?


Auch wenn Du Dein eigenes Grundstück oder die Einfahrt nutzt, kann das Waschen eines Autos verboten sein. Dies gilt insbesondere dann, wenn das Schmutzwasser in die Kanalisation gelangen kann. Ausnahme: In manchen Gemeinden ist das Waschen der Karosserie mit klarem Wasser erlaubt. Auch das ist aber nicht überall zulässig. Auf keinen Fall dürfen der Motor und das Fahrwerk gereinigt werden, da hier umweltschädliche Ölrückstände mit entfernt werden können.

Darf ich bei der Autowäsche auf dem Grundstück Reinigungsmittel verwenden?


Der Einsatz von Reinigungsmittel gilt als umweltgefährdend, vor allem wenn Öl- oder Fettlöser enthalten sind. Beim Waschen auf dem eigenen Grundstück sind sie deshalb zumeist verboten. Nur in einer genehmigten Waschmöglichkeit mit entsprechender Umwelttechnik, also z. B. in einer Waschanlage sind sie erlaubt.

Was droht bei Verstößen gegen Autowaschverbote?


Wer sein Auto illegal auf der Straße oder dem privaten Grundstück wäscht, riskiert ein Bußgeld, das je nach Kommune zwischen 30 € und mehreren Hundert Euro liegen kann. Wenn durch die Autowäsche Umweltschäden entstehen, kann es sogar zu Strafverfahren wegen Gewässerverunreinigung (§ 324 StGB) kommen.

Welche Umweltgesetze beziehen sich auf die Autowäsche?


In Deutschland gibt es keine bundesweit einheitliche Regelung zum privaten Autowaschen; vielmehr bestimmen die Bundesländer und oft sogar die Kommunen die spezifischen Vorschriften. Dennoch existieren einige übergeordnete gesetzliche Grundlagen, die bundesweit gelten:

1. Wasserhaushaltsgesetz (WHG): Dieses Bundesgesetz schützt das Grundwasser vor Verunreinigungen. Gemäß § 48 WHG ist es untersagt, schädliche Stoffe ins Grundwasser einzuleiten. Beim Autowaschen können Öle, Fette und Reinigungsmittel ins Erdreich gelangen und somit das Grundwasser gefährden. Daher ist das Autowaschen auf öffentlichen Straßen sowie privaten Grundstücken grundsätzlich verboten.

2. Landeswassergesetze der Bundesländer: Jedes Bundesland hat eigene Wassergesetze, die das WHG ergänzen und spezifische Regelungen zum Gewässerschutz enthalten. Diese Gesetze können das private Autowaschen weiter einschränken oder bestimmte Bedingungen festlegen.

3. Kommunale Verordnungen und Satzungen: Auf kommunaler Ebene können zusätzliche Vorschriften gelten. Beispielsweise regeln viele Gemeinden in ihren Abwassersatzungen, ob und unter welchen Bedingungen das Autowaschen auf Privatgrundstücken erlaubt ist. In einigen Kommunen ist es vollständig untersagt, während es in anderen unter bestimmten Auflagen gestattet sein kann. So hat beispielsweise das Landratsamt Augsburg Hinweise zur Fahrzeugwäsche veröffentlicht.

Welche Alternativen gibt es zur Autowäsche auf der Straße oder dem Grundstück?


Die rechtlich sicherste Option ist die Autowäsche in einer gewerblichen Waschanlage. Das ist zwar nicht ganz preiswert, aber das Abwasser wird umweltgerecht aufgefangen, gereinigt oder entsorgt. Viele dieser Anlagen bieten auch Waschboxen zur Selbstbedienung an, in denen die Autowäsche etwas günstiger ist.

Fazit


Autowaschen klingt zunächst harmlos, ist es aus rechtlicher Sicht aber nicht. Wer ein Bußgeld und ggf. weiteren Ärger vermeiden will, sollte sein Auto nicht einfach auf der Straße oder dem eigenen Grundstück reinigen, sondern in eine genehmigte Autowaschanlagen fahren.

(Wk)


 Günter Warkowski
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