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Den Begriff Anlegerrecht kann man in zweifacher Hinsicht benutzen: Zunächst für das Anlegerrecht als Teilbereich des Kapitalmarktrechts, der sich mit den Rechten von Geldanlegern und Investoren befasst. Ferner aber auch als Bezeichnung für ein konkretes Recht eines Anlegers auf eine Leistung oder Information.
Rechte von Anlegern
Welche Rechte Anleger haben, richtet sich zuerst nach der Anlageform. Für unterschiedliche Arten von Geldanlagen gibt es auch unterschiedliche gesetzliche Bestimmungen. Ganz allgemein kann man die Anlegerrechte wie folgt einteilen:
Informationsrechte bei Verkaufsgespräch oder Anlageberatung,
Informations- und Mitbestimmungsrechte innerhalb der Laufzeit der Anlage,
Zahlungsansprüche auf Gewinne und Dividenden etc.,
Recht auf Rückgabe oder Verkauf von Investmentanteilen bzw. Wertpapieren,
Schadenersatzansprüche etwa bei Falschberatung oder Verletzung von Informationspflichten.
Investmentfonds-Anleger
Bei offenen Investmentfonds müssen durch die Kapitalanlagegesellschaft sowohl Halbjahres- als auch Jahresberichte erstellt werden. Anlegern, die sich über eine solche Investition informieren, müssen Verkaufsprospekte mit den Anlagegrundsätzen der Fonds, den Kosten und weiteren Informationen ausgehändigt werden. Anteilsinhaber sind am Gewinn zu beteiligen und haben das Recht, ihre Anteile jederzeit zum Tageskurs zurückzugeben.
Bei geschlossenen Fonds erwirbt der Anleger Anteile an einem Unternehmen – oft wird er Kommanditist einer GmbH & Co KG. Er trägt ein höheres Risiko als der Anleger bei einem offenen Fonds, der Anteile am Fondsvermögen (dem sogenannten Sondervermögen) kauft. Viele Rechte der Anleger werden beim geschlossenen Fonds vertraglich geregelt – dies betrifft insbesondere Kauf und Rückgabe der Anteile.
Ansprüche auf Schadenersatz
Ansprüche auf Schadenersatz können sich bei einer Geldanlage z.B. ergeben, wenn bei der Beratung gegen Sorgfalts- oder Informationspflichten verstoßen wurde. Wer Anteile an einem Ivestmentfonds (Aktienfonds, Immobilienfonds, Schiffsfonds) gekauft hat, kann z.B. Schadenersatzansprüche haben gegen
seine Hausbank (z.B. wegen unzureichender Beratung),
die Fonds- bzw. Kapitalanlagegesellschaft (z.B. wegen Prospekthaftung oder wegen Verstoßes gegen Anlagevorschriften und Anlageprinzipien),
die Depotbank.
Aktionärsrechte
Aktionäre haben etwa das Recht auf Teilnahme an der Hauptversammlung und auf Dividendenzahlungen. Die Aktiengesellschaft hat ihnen gegenüber verschiedene Informationspflichten – so müssen stimmberechtigte Aktionäre natürlich zur Hauptversammlung eingeladen werden und auf Anforderung auch Formulare bekommen, um asndere Personen an ihrer Stelle zu bevollmächtigen. Auf der Hauptversammlung können die Aktionäre oder ihre Bevollmächtigten dann ihr Stimmrecht wahrnehmen und haben das Recht auf Auskunft.
Prospekthaftung
Der Verkaufsprospekt für ein Wertpapier muss alle wesentlichen Angaben über die Anlage enthalten und dem Käufer einen zutreffenden Eindruck über den Emittenten und die zu erwerbende Geldanlage geben, damit er – soweit dies eben möglich ist – das Risiko einschätzen kann. Fehlen wichtige Angaben oder enthält der Prospekt irreführende Aussagen, kann der Anleger später einen Schadenersatzanspruch aus Prospekthaftung haben. Gesetzliche Vorschriften dazu finden sich z.B. im Börsengesetz.
Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz.
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FAQ zum Anlegerrecht
Was ist das Anlegerrecht?
Das Anlegerrecht umfasst die gesetzlichen Regelungen zum Schutz von Investoren, insbesondere bei Kapitalanlagen. Es soll sicherstellen, dass Anleger ausreichend informiert werden und vor unlauteren Praktiken geschützt sind.
Welche Informationspflichten haben Banken und Finanzberater?
Banken und Finanzberater sind verpflichtet, Anleger umfassend und verständlich über Risiken, Kosten und Chancen von Finanzprodukten aufzuklären. Dies wird durch das Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) geregelt.
Welche Ansprüche hat ein Anleger bei Falschberatung?
Bei einer Falschberatung können Anleger Schadensersatzansprüche geltend machen. Dazu müssen sie nachweisen, dass sie aufgrund unzureichender oder fehlerhafter Beratung Verluste erlitten haben.
Was ist der Unterschied zwischen offenen und geschlossenen Fonds?
Offene Fonds ermöglichen es Anlegern, jederzeit Anteile zu erwerben oder zu verkaufen. Geschlossene Fonds hingegen investieren in langfristige Projekte und Anleger können ihre Anteile meist erst nach Abschluss der Laufzeit verkaufen.
Welche Aufsichtsbehörde ist für den Anlegerschutz zuständig?
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) überwacht den Finanzmarkt und schützt Anleger vor unlauteren Praktiken und rechtswidrigem Verhalten von Finanzdienstleistern.