Mögliches Schneeballsystem: Hat die German Property Group Anleger bewusst getäuscht?
19.02.2021, Autor: Herr Guido Lenné / Lesedauer ca. 3 Min. (235 mal gelesen)
Eine sichere Anlage mit hohen Renditen – damit warb die German Property Group (GPG). Durchaus erfolgreich, denn zahllose Anleger im In- und Ausland investierten. Doch nachdem das Unternehmen im Jahr 2020 Insolvenz angemeldet hat, deutet inzwischen so einiges auf vorsätzlichen Betrug hin. Es geht dabei um einen Betrag in Milliardenhöhe. Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt derzeit gegen den Chef der GPG sowie weitere Akteure.
Renditen von 10 bis 15 Prozent hatte die German Property Group (GPG) mit ihrem Investitionsmodell in denkmalgeschützte Gebäude in Deutschland versprochen und überzeugte mit dem Konzept Anleger aus verschiedenen Ländern. Das Unternehmen sollte mit den angelegten Geldern Altbauten zu günstigen Steuerkonditionen erwerben, diese dann sanieren und anschließend gewinnbringend vermieten. Das Konzept schien aufzugehen und brachte tatsächlich zunächst hohe Zinsen ein. Doch 2018 blieben die Zahlungen an die Anleger erstmals aus.
Im Juli 2020 meldete die GPG schließlich Insolvenz an. Inzwischen wird von vielen Seiten vorsätzlicher Betrug vermutet – und zwar in Milliardenhöhe. Die Staatsanwaltschaft Hannover hat die Ermittlung gegen Charles Smethurst, den Chef der GPG, und seine Geschäftspartner aufgenommen. Ihnen wird Untreue, Anlagebetrug und illegales Betreiben eines Bankengeschäfts vorgeworfen.
Wie viele der Anleger von dem Betrug genau betroffen sind, ist noch unklar. Aber allein in Großbritannien haben sich schon ca. 1.600 Anleger zusammengetan, um Charles Smethurst, und nicht zuletzt die deutschen Behörden, zur Verantwortung zu ziehen. Nach anfänglichem Schweigen soll sich Smethurst Mitte Dezember 2020 endlich zu den Betrugsvorwürfen geäußert und gegenüber der Staatsanwaltschaft zugegeben haben, dass er die Anleger über die Missstände getäuscht habe.
GPG hätte keine weiteren Gelder annehmen dürfen
Smethurst soll in seiner Stellungnahme eingeräumt haben, dass er und seine Geschäftspartner sich zwar der Missstände im Unternehmen bewusst gewesen wären doch weiterhin Kapital im Wert von 100 Millionen Euro von den Anlegern angenommen hätten.
Die Verbindlichkeiten der GPG beliefen sich Ende 2018 auf 1 Milliarde Euro. Alleine das investierte Kapital der Anleger betrug schon 800 Millionen Euro. Doch der Wert der Immobilien, mit denen die Investitionen abgesichert werden sollten, betrug nur 700 Millionen Euro. Die GPG hätte zu dem Zeitpunkt also gar keine neuen Gelder mehr annehmen dürfen, wie Smethurst inzwischen selber eingeräumt haben soll. Die Sicherheiten, die in den Grundbüchern der Immobilien zugunsten der Investoren eingetragen waren, konnten nicht mehr alle Investitionen abdecken. Smethurst und seine Geschäftspartner waren sich dessen scheinbar bewusst, haben diese Missstände gegenüber den Investoren jedoch verschwiegen.
Investmentmodell von Anfang an auf Betrug ausgelegt?
Den Medien zufolge gibt es Vermutungen aus den Reihen der Investoren, dass die Probleme keineswegs erst im Jahr 2018 begonnen hätten. Z. B. soll vielen Investoren schon zu Anfang nicht bekannt gewesen sein, welche Immobilien die Grundschuld für ihr Darlehen trugen. Inzwischen wird von verschiedener Seite gemutmaßt, dass das Geschäftsmodell von Anfang an auf Betrug ausgerichtet war.
Auch der erste Insolvenzverwalter Gerrit Hölzle soll schon früh systematischen Betrug vermutet haben. In den Medien gab er an, dass die vorliegenden Erkenntnisse im Sommer 2020 bereits auf ein Schneeballsystem hingedeutet hätten. Zu der Zeit soll die GPG lediglich über eine Liquidität von unter 200.000 Euro verfügt haben. Zudem umfasste das Immobilien-Portfolio der Gesellschaft mit Ausnahme einzelner wertvoller Altbauten scheinbar in erster Linie „nahezu wertlose Äcker“.
Auch die Tatsache, dass die ca. 200 Firmen der Gruppe offenbar nicht über ordentlichen Abläufe verfügten, spricht für einen vorsätzlichen Betrug. Recherchen im Bilanzregister seitens verschiedener Medien haben ergeben, dass 700 Jahresabschlüsse im Firmengeflecht der German Property Group fehlten. Seit 2014 waren von der Muttergesellschaft keine Bilanzen mehr vorgelegt worden.
Solchen Schneeballsystemen und anderen Betrugsmaschen fallen Anleger immer wieder zum Opfer. Als Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht steht Guido Lenné Geschädigten zur Seite und kämpft dafür, möglichst große Anteile der angelegten Gelder noch zu retten. Vor allem im Umgang mit Insolvenzen verfügt er über jahrelange Erfahrung. Lassen Sie sich einfach im Rahmen eines kostenlosen Erstgesprächs beraten.
Renditen von 10 bis 15 Prozent hatte die German Property Group (GPG) mit ihrem Investitionsmodell in denkmalgeschützte Gebäude in Deutschland versprochen und überzeugte mit dem Konzept Anleger aus verschiedenen Ländern. Das Unternehmen sollte mit den angelegten Geldern Altbauten zu günstigen Steuerkonditionen erwerben, diese dann sanieren und anschließend gewinnbringend vermieten. Das Konzept schien aufzugehen und brachte tatsächlich zunächst hohe Zinsen ein. Doch 2018 blieben die Zahlungen an die Anleger erstmals aus.
Im Juli 2020 meldete die GPG schließlich Insolvenz an. Inzwischen wird von vielen Seiten vorsätzlicher Betrug vermutet – und zwar in Milliardenhöhe. Die Staatsanwaltschaft Hannover hat die Ermittlung gegen Charles Smethurst, den Chef der GPG, und seine Geschäftspartner aufgenommen. Ihnen wird Untreue, Anlagebetrug und illegales Betreiben eines Bankengeschäfts vorgeworfen.
Wie viele der Anleger von dem Betrug genau betroffen sind, ist noch unklar. Aber allein in Großbritannien haben sich schon ca. 1.600 Anleger zusammengetan, um Charles Smethurst, und nicht zuletzt die deutschen Behörden, zur Verantwortung zu ziehen. Nach anfänglichem Schweigen soll sich Smethurst Mitte Dezember 2020 endlich zu den Betrugsvorwürfen geäußert und gegenüber der Staatsanwaltschaft zugegeben haben, dass er die Anleger über die Missstände getäuscht habe.
GPG hätte keine weiteren Gelder annehmen dürfen
Smethurst soll in seiner Stellungnahme eingeräumt haben, dass er und seine Geschäftspartner sich zwar der Missstände im Unternehmen bewusst gewesen wären doch weiterhin Kapital im Wert von 100 Millionen Euro von den Anlegern angenommen hätten.
Die Verbindlichkeiten der GPG beliefen sich Ende 2018 auf 1 Milliarde Euro. Alleine das investierte Kapital der Anleger betrug schon 800 Millionen Euro. Doch der Wert der Immobilien, mit denen die Investitionen abgesichert werden sollten, betrug nur 700 Millionen Euro. Die GPG hätte zu dem Zeitpunkt also gar keine neuen Gelder mehr annehmen dürfen, wie Smethurst inzwischen selber eingeräumt haben soll. Die Sicherheiten, die in den Grundbüchern der Immobilien zugunsten der Investoren eingetragen waren, konnten nicht mehr alle Investitionen abdecken. Smethurst und seine Geschäftspartner waren sich dessen scheinbar bewusst, haben diese Missstände gegenüber den Investoren jedoch verschwiegen.
Investmentmodell von Anfang an auf Betrug ausgelegt?
Den Medien zufolge gibt es Vermutungen aus den Reihen der Investoren, dass die Probleme keineswegs erst im Jahr 2018 begonnen hätten. Z. B. soll vielen Investoren schon zu Anfang nicht bekannt gewesen sein, welche Immobilien die Grundschuld für ihr Darlehen trugen. Inzwischen wird von verschiedener Seite gemutmaßt, dass das Geschäftsmodell von Anfang an auf Betrug ausgerichtet war.
Auch der erste Insolvenzverwalter Gerrit Hölzle soll schon früh systematischen Betrug vermutet haben. In den Medien gab er an, dass die vorliegenden Erkenntnisse im Sommer 2020 bereits auf ein Schneeballsystem hingedeutet hätten. Zu der Zeit soll die GPG lediglich über eine Liquidität von unter 200.000 Euro verfügt haben. Zudem umfasste das Immobilien-Portfolio der Gesellschaft mit Ausnahme einzelner wertvoller Altbauten scheinbar in erster Linie „nahezu wertlose Äcker“.
Auch die Tatsache, dass die ca. 200 Firmen der Gruppe offenbar nicht über ordentlichen Abläufe verfügten, spricht für einen vorsätzlichen Betrug. Recherchen im Bilanzregister seitens verschiedener Medien haben ergeben, dass 700 Jahresabschlüsse im Firmengeflecht der German Property Group fehlten. Seit 2014 waren von der Muttergesellschaft keine Bilanzen mehr vorgelegt worden.
Solchen Schneeballsystemen und anderen Betrugsmaschen fallen Anleger immer wieder zum Opfer. Als Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht steht Guido Lenné Geschädigten zur Seite und kämpft dafür, möglichst große Anteile der angelegten Gelder noch zu retten. Vor allem im Umgang mit Insolvenzen verfügt er über jahrelange Erfahrung. Lassen Sie sich einfach im Rahmen eines kostenlosen Erstgesprächs beraten.